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Die Geschichte des Schützenvereins Druchhorn e.V.

 

Der  Vorstand von 1929

Auf unsere Geschichte sind wir stolz.

Im 16. Jahrhundert reichten im Osnabrücker Nordland die von der Landesregierung angeworbenen Söldner nicht aus. Daher wurde aus der Bevölkerung das Landaufgebot gebildet. Alle freien und unfreien Grundbesitzer hatten sich daran zu beteiligen. Die Heuerleute waren seit 1609 zum Dienst an der Waffe verpflichtet. Die Landbevölkerung war von alters her auf eigenen Schutz angewiesen.

Am 29.05.1657 wird ausdrücklich vom Landesherrn, dem Bischof von Osnabrück verlangt, daß „heyl und halbe Erben mit ihrem Gewehr darauf sie von alters her gegetzt“ erscheinen müssen. Zur ständigen Übung wurde bereits seit früher Zeit das Vogelschießen, also auf den Holzadler auf der Stange, geübt. Diese Pflichtübung der Männer wurde in der neuen Ordnung des Vogelschießens aus dem Jahre 1657 festgelegt. Sie bestand aus 22 Paragraphen und sollte jährlich in jedem Ort verlesen werden.

Der erste schriftliche Nachweis für das Schießen in Druchhorn liegt aufgrund einer Streitigkeit aus dem Jahre 1658 vor. Im Juni dieses Jahres hatte gemäß den Bestimmungen der eben für das Hochstift Osnabrück erlassenen Vogelschießordnung auf dem Vogelberg in Ankum für das Kirchspiel ein gemeinsames Übungsschießen stattgefunden.

Die Männer der Gemeinden Druchhorn, Nortrup, Suttrup und Loxten hatten sich nicht daran beteiligt und waren vom Brüchtengericht zu einer Strafe von 40 Maltern Hafer verurteilt worden. Diese Bauerschaften legten dagegen Einspruch ein, weil sie nicht zur Teilnahme am Vogelschießen in Ankum verpflichtet seien und im Vorjahr bereits ein gemeinsames Übungsschießen abgehalten hätten. Unter anderem führten sie aus:

Es sei zu bemerken, daß im Kirchspiel Ankum unter anderem 2 freie Marken oder Holzgerichte vorhanden seien, nämlich die Suttrup-Druchhorner und die Nortruper Mark, über welche die Herren Johann Heinrich Voss zum Deiche und Franz Friedag zu Loxten Erbholzgrafen seien und dieselben wie auch ihre Vorfahren seit undenklichen Zeiten samt und sonders berechtigt gewesen seien, nach ihrem beiderseits Belieben und Wohlgefallen den Vogel zu schießen. Dieses habe vorm Meyerhof zu Varwick, also in der Mitte der 2 Marken, stattgefunden. Der Ort und Platz und die Vestigien (Spuren) seien augenscheinlich noch vorhanden.

Sintemahl nun bei vorgewesen vieljährigen Kriegesbeschwerden und unruhigen Zeiten ein solch freiwilliges Vogelschießen von den hochwohlgeneigten beider Holzgrafen nicht angefohlen und verordnet, welches wegen der Leute Unvermögen mitleidig erwogen worden. So beklagen sich jetzt die Eingesessenen der beiden Marken, daß die hochwoll. Osnabrückschen Hr. Beamten zu Fürstenau bei gehaltenem Brüchtengericht zu Ankum die beiden Marken 40 Malter Hafer zur Strafe deswegen aufgelegt und darin condemiren wolle, welches höchst praejudicirlich sowohl hochw. beiden Herren Holzgrafen als der sämtlichen Eingesessenen der Mark gereichen würde, derowegen sie bei Ihr. hochwohll. Amte um Abschaffung unthertänigst angehalten und dieses in den 2 freien Marken von solchen oder dergleichen Zumuthungen und Eingriffen befreit bleiben mögen.“

Der Beginn des Schützenwesens liegt also weit vor 1658. Der Suttrup-Druchhorner Markenverband war dem Bischof und Landesherrn nicht unterstellt. Die Druchhorner schossen auf den sog. „freien Vogel“, die meisten anderen Gemeinden auf den „Herrenvogel“. In den Wirren des 30jährigen Krieges (1618-48) fand das Vogelschießen nicht statt.

Es hatte den Anschein, als wären die beiden Markengenossenschaften wenige Jahrzehnte später getrennte Wege gegangen. In den Höltingsprotokollen wird 1690 in Druchhorn eine Flurbezeichnung „fürm kack und im Felde bei der Vogelstangen“ genannt. Unter „Kack“ verstand man seinerzeit den Schandpfahl, der meistens am Ort des Burgerichtes, der Gemeindeversammlung unter freiem Himmel, aufgestellt war. Diese Flurbezeichnung ist heute nicht mehr bekannt. Der Zwang zum allgemeinen Vogelschießen wurde 1680 aufgehoben. Im Hochstift Osnabrück wurde um diese Zeit ein stehendes Heer eingerichtet.

Aus der Folgezeit liegen keinerlei Aufzeichnungen vor. Es ist anzunehmen, daß das Schützenwesen völlig einschief. Nach den wirren Zeiten der französischen Besatzung und den Befreiungskriegen regte sich überall der Wunsch, wieder die Geselligkeit zu pflegen. Ab etwa 1830 bildeten sich im Osnabrücker Nordland wieder Schützenvereine. Der genaue Gründungszeitpunkt in Druchhorn ist leider nicht bekannt.

Die erste noch erhaltene Schützenfahne stammt aus dem Jahre 1858.

In Druchhorn wurde das Schützenwesen durch eine Schützenkommission, welche nur aus Junggesellen bestand, bis zum Jahre 1933 organisiert. Im selben Jahr mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten trat auch ein Erlaß in Kraft, wonach nur eine Vertrauensperson der damaligen Machthaber einen Verein vorstehen durfte. Zudem mußte die Mitgliedschaft jedem Bürger zugänglich sein. Da es in Druchhorn kein Parteimitglied gab und es bislang ausschließlich Junggesellen erlaubt war Mitglied zu werden, drohte die Auflösung des Vereins.

Durch die Wahl des damaligen Bürgermeisters Georg Thumann zum Präsidenten, der von den Machthabern geduldet wurde, und der Umwandlung von der Schützenkommision in den heutigen Schützenverein Druchhorn, wurde dieses Unheil abgewendet. Es sei anzumerken, daß der neue Schützenverein im Gründungsjahr bereits 87 Mitglieder zählte, und der Beitrag auf 2 RM festgelegt wurde.

Die Tagungen der Schützenkommissionen bzw. des Vorstandes fanden seit etwa 1870 unter dem o.g. alten Birnbaum bei Zumberge statt. Kegelhaus und Baum sind zu einem Erbstück des Vereinslebens geworden. Sie wurden leider 1972 aufgrund von Altersschwäche entfernt. Anläßlich der 1.000 Jahrfeier Ankums stellte der Schützenverein Druchhorn Kegelhaus und Birnbaum sehr liebevoll als Motivwagen beim großen Festumzug in Ankum dar.

 

Antreten vor dem Giebel Zumberge

Der Garten der Gastwirtschaft Zumberge, sowie der Hofraum, sind für den Schützenverein seit langem von Bedeutung. Hier fand etwa 100 Jahre lang das traditionelle Schützenfest statt. Nachzuweisen ist es an dieser Stelle seit 1870. Das Adlerschießen erfolgte früher auf der Wiese des Hauses Dettmer nördlich vom jetzigen alten Schulgebäude. Nachdem 1866 der Kötter Pohlmann sein Anwesen verkaufte und nach Amerika auswanderte, wurden die Gebäude abgebrochen. So ergab sich eine freie Geschoßbahn von 1.200 m und damit die Möglichkeit, das Adlerschießen auf dem Festplatz des Hofes Zumberge auszutragen.

Die Kötterei Pohlmann befand sich in dem Dreieck zwischen der Straße Bersenbrück-Nortrup und der Straße Richtung Hof Benninghaus. Der Ausgestaltung des Schützenplatzes und der Schießstände galt die besondere Aufmerksamkeit der Schützenkommission. 1925 wurden die Schießhalle und der 100 m-Stand errichtet. Diese Bauten bedeuteten für die Druchhorner eine erhebliche Belastung, die aber durch tatkräftigen Einsatz und großherzige Spenden der Schützenbrüder komplett erstellt werden konnten. 1930 wurde der Kleinkaliberstand errichtet.

Das an den Schützenfesttagen gepflegte Brauchtum lehnt sich vielfach an die beim früheren Vogelschießen üblichen Bräuche an. Das beginnt bereits mit dem Zeitpunkt des Schützenfestes. Früher hatte das Vogelschießen „jarlichs ordinarie zwischen Ostern und Jocoby (25. Juli) yedoch ausser Sadell und ärndte Zeit, so dieselbe derzwischen etwa einfallen mochte gehalten werden“. In Druchhorn fand das Schützenfest bis zum 2. Weltkrieg am 4. Sonntag im Juli statt. In den Jahren 1914-1919 sowie 1939-1948 fanden aufgrund der Kriege keine Schützenfeste statt. Seit 1949 findet das Fest jeweils am 4. Sonntag im Juni statt.

Reiter  vor dem alten Schulhof

In der damaligen Zeit wurde vieles geändert. So wurden beispielsweise alle Schützenvereine dem neu gegründeten Reichsschützenbund untergeordnet, was sich natürlich auch auf die Höhe der Beiträge auswirkte. Der Schützenverein Druchhorn pflegte jedoch weiterhin seine Tradition, so daß Geselligkeit, Kameradschaft und Gemütlichkeit stets gegeben waren.

Aus diesem Antrieb heraus wurde 1936 eine Schießgruppe gegründet, sowie eine Kinderbelustigung auf dem Schützenfest eingeführt. Für die Durchführung dieser wurde das Vorstandsmitglied Kallage ernannt. Das dieses eine positive Entwicklung genommen hat, ist sie bis zum heutigen Tage jährlich auf dem Schützenfest zu bestaunen. In den Kriegsjahren feierte man verständlicherweise kein Schützenfest.

In den ersten Jahren nach dem Krieg und der Neuordnung des Vereins, wurde dann 1955 über die Neuanschaffung einer Vereinsfahne beschlossen. Angefertigt wurde die neue Fahne von Schwestern auf Gut Hange. Zur Fahnenweihe im Jahre 1956 wurde eine Festschrift angefertigt. Gemeinsam mit vielen Nachbarvereinen wurde dieses besondere Fest in Druchhorn gefeiert. Noch heute ist diese Fahne der ganze Stolz unseres Schützenvereins, jedoch wurde sie 2007 aufwendig restauriert und wird auf der Schützenmesse am Schützenfestsamstag neu gesegnet. Den ersten Frühschoppen in Druchhorn, so wie er bis heute Tradition hat, feierte man 1958. Ein Bericht dazu findet sich ebenfalls in dieser Festschrift.

1971 wurde in Druchhorn der erste Schützenball gefeiert. Zunächst diente die alte Druchhorner Schule als Veranstaltungsort. Später wurde in den Räumlichkeiten unseres Vereinswirtes Georg Zumberge gefeiert. Nach der Fertigstellung der Schützenhalle wählte man diese als Veranstaltungsort. Immer zu Anfang des Jahres wird gefeiert, und das gemeinsam mit unseren Schützenbrüdern und Schützenschwestern aus Ahausen-Sitter-Walsum. Aber nicht nur das Schützenfest oder der Schützenball oder das ein oder andere Schießen werden im Schützenverein Druchhorn durchgeführt, bzw. gefeiert. Seit 1982 gibt es ein Kleinfeld-Fußballturnier in Druchhorn. Viele Damen-, Jugend- und Herren-Mannschaften nehmen an diesem Turnier teil und verbringen so einen schönen gemütlichen Tag in Druchhorn. Für das leibliche Wohl sorgen die Damen und Herren des Vorstands.

Da ein wesentlicher Pfeiler des Vereins die Kameradschaft ist, ist es fast schon selbstverständlich, daß auch die Ex-Majestäten sich gerne wieder treffen. Dieses erste Treffen fand 1975 statt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der von Georg Buschermöhle gestiftete Kaiserpokal ausgeschossen. Erster Kaiser und somit Pokalgewinner wurde Herrmann Behrens. Im Jahre 1984 wurde dieses Treffen wiederholt. Es gelang Heinz-Josef Wernsing zweiter Kaiser des Schützenvereins Druchhorn zu werden. Das dritte Treffen fand dann 2002 in der Schützenhalle statt, bei der die Ex-Majestäten Kronen auf den Schulterklappen erhielten als Zeichen ihrer Ex–Majestäten-Würde. Im Vorfeld des Schützenfestes 2007 fand ein Treffen aller Majestäten statt. Grund dafür war der Fototermin des Vereins für diese Festschrift.

Bis zum Jahre 1971 erkannte man die Druchhorner Schützen an ihren schwarzen Anzügen und der grünen Schützenmütze. Ab diesem Jahr schafften sich die Druchhorner grüne Schützenjacken an. Später wurden diese dann ergänzt um unser Vereinswappen sowie unterschiedliche Schulterklappen. Es gibt Schulterklappen für den amtierenden Vorstand (vollsilber, geflochten), für den Präsidenten, Majestät und Kommandeur in vollgold, geflochten, sowie für ehemalige Vorstandsherren (silber, U-Rahmen ).

Schützenverein Druchhorn e.V.